24 Schülerinnen und Schüler der Walter-Gropius-Schule erhielten im feierlichen Rahmen ihre Bescheinigungen.
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24 Schülerinnen und Schüler der Walter-Gropius-Schule erhielten im feierlichen Rahmen ihre Bescheinigungen.

29 Schülerinnen und Schüler haben in der Oberstufe eine Zusatzqualifikation erworbenZeugnisübergaben der Erfurter Handwerkergymnasien

13. Juli 2022

Vor dem Start der Sommerferien sind insgesamt 29 Schülerinnen und Schüler der beiden Erfurter Handwerkergymnasien ausgezeichnet worden. Fünf Schüler der Andreas-Gordon-Schule und 24 Schüler der Walter-Gropius-Schule haben im Rahmen der feierlichen Übergaben der Abiturzeugnisse Zertifikate der Handwerkskammer Erfurt erhalten, die ihnen die Teilnahme an den Schulungen für Teil III und Teil IV der Meisterprüfung bescheinigen. „Sie haben bewiesen, dass Sie selbst unter turbulenten Umständen in der Lage sind, persönliche Erfolge zu verzeichnen. Genau solche Charaktere brauchen wir dringend im Handwerk, in Nord- und Mittelthüringen, im gesamten Freistaat, in Deutschland und der Welt“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek, in seinem Grußwort.

In der Oberstufe haben die Schülerinnen und Schüler, die sich 2019 für das Modell des Handwerkergymnasiums entschieden haben, neben den regulären Lerninhalten des Abiturs über 250 Stunden Betriebswirtschaftslehre und mehr als 110 Stunden Pädagogik – und damit zwei wichtige Module der Meisterausbildung – absolviert. Obwohl sie sich ihr Wissen wegen der Corona-Pandemie über viele Wochen im Distanzunterricht aneignen mussten und Aktivitäten wie Praktika in Handwerksbetrieben oder Werkstatttage ausfallen mussten, starten sie durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis gut vorbereitet in das Berufsleben. Allein vier der 24 Absolventinnen und Absolventen der Walter-Gropius-Schule sehen ihre Zukunft im Handwerk.

Die Absolventinnen und Absolventen der Handwerkergymnasien profitieren deutlich von der Zusatzqualifikation. Entscheiden sie sich nach dem Abschluss beispielsweise für eine Ausbildung im Handwerk, können sie ihre Lehrzeit verkürzen. Sollten sie sich später für einen Meistertitel interessieren, um einen eigenen Betrieb zu gründen oder einen bestehenden zu übernehmen, können sie sich auf die fachspezifischen Kurse konzentrieren. Das führt nicht nur zu einer Zeitersparnis von mindestens einem halben Jahr, sondern spart ihnen auch gut 2.500 Euro.

Das Modellprojekt wurde von der Handwerkskammer Erfurt und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport ins Leben gerufen. 2016 ist es in Kooperation mit der Walter-Gropius-Schule Erfurt, 2017 in Zusammenarbeit mit der Andreas-Gordon-Schule Erfurt gestartet. Sie sind die ersten staatlichen Schulen in ganz Deutschland, die das Projekt umgesetzt haben – und damit Vorreiter in Sachen Berufsorientierung. 

Und die Erfolgsgeschichte wird von Schuljahr zu Schuljahr fortgeschrieben. Während die Zusatzqualifikation an der Andreas-Gordon-Schule bisher nur für Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik möglich war, können ab dem kommenden Schuljahr auch Schülerinnen und Schüler mit dem Schwerpunkt Daten- und Informationstechnik teilnehmen. Die Nachfrage ist groß. Zum aktuellen Zeitpunkt liegen allein in der Andreas-Gordon-Schule bereits 38 Anmeldungen für das Schuljahr 2022/23 vor.