Bedenken zur geplanten Reform des Gebäudeenergiegesetzes geäußert
06. September 2023
Anlässlich der gestrigen Aufforderung der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag an die Thüringer Bundestagsabgeordneten der Ampelkoalition, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei der Abstimmung im Bundestag am 8. September abzulehnen, bringt die Handwerkskammer Erfurt die Bedenken und Sorgen der Nord- und Mittelthüringer Handwerker über die geplante Reform zum Ausdruck.
Statement von Hauptgeschäftsführer Thomas Malcherek:
„Das GEG legt die Weichen für den Wärmebereich, es wird die Entwicklungen der kommenden Jahrzehnte maßgeblich beeinflussen. Um bis 2045 klimaneutral zu werden, müssen wir ohne Frage zu einem weitgehend CO2-freien Heizen kommen. Das Nord- und Mittelthüringer Handwerk steht bereit, seinen Beitrag zu leisten. Tagtäglich installieren unsere Handwerkerinnen und Handwerker Wärmepumpen, tauschen Heizungsanlagen aus und sanieren Gebäude energetisch. Sie sind pragmatisch, packen an und setzen um. Allerdings möchten wir betonen, dass eine erfolgreiche Transformation nicht durch überhastete Maßnahmen erreicht werden kann, die ohne Rücksicht auf den Mittelstand durchgesetzt werden.
Unsere Fachbetriebe, insbesondere aus dem Bereich Sanitär-Heizung-Klima, und deren Kunden sind derzeit stark verunsichert. Sie wissen nicht, was ab dem kommenden Jahr erlaubt ist und was nicht. Viele Hauseigentümer zögern Investitionen in moderne Heiztechnologien hinaus aus Angst vor den Unwägbarkeiten neuer Vorschriften. Die Realitäten auf dem Wärmemarkt erfordern aus unserer Sicht angepasste und durchdachte ordnungspolitische Maßnahmen, um die Heizungskeller unseres Landes tatsächlich klimaneutral zu gestalten. Entscheidend aus Sicht des Nord- und Mittelthüringer Handwerks ist ein stimmiges, umsetzbares Gesamtpaket mit praxisgerechten Übergangsfristen, insbesondere für Bestandsgebäude, und die Offenheit für verschiedene Technologien dringend erforderlich.“