Champions League des Handwerks: Meister feiern in der Messe
Handwerkskammer Erfurt zeichnet 260 Jungmeisterinnen und Jungmeister aus.
Sie haben die höchste Stufe der Handwerker-Karriereleiter erklommen, spielen jetzt in der Champions League: 260 Meisterinnen und Meister aus 14 Handwerksberufen haben in diesem Monat in der Messe Erfurt ihre Meisterbriefe erhalten. Das sind 39 Geehrte mehr als im Vorjahr – und die höchste Anzahl seit dem Jahr 2013 mit damals 316 Jungmeisterinnen und Jungmeistern. Seit 1990 haben insgesamt 11.788 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung vor einem Prüfungsausschuss des Kammerbezirks Erfurt absolviert.
„Sie sind die Elite des Thüringer Handwerks, die Zukunft der Thüringer Wirtschaft. Mit Ihrem Meistertitel haben Sie Unternehmensgeist, Leistungswillen und Durchhaltevermögen bewiesen und das sicherste Wertpapier erworben. Ihnen stehen nun alle Türen für eine Karriere im Handwerk offen“, sagte Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt. In seiner Festrede betonte er die Bedeutung des höchsten klassischen Berufsabschluss im Handwerk, der zu einem Studium an einer Hochschule qualifiziert und weltweit hohe Anerkennung genießt. Der Meisterbrief sei ein Garant für gutes Einkommen und anspruchsvolle Führungspositionen im Handwerk, für erfolgreiches Unternehmertum, nachhaltige Fachkräftesicherung und effektiven Verbraucherschutz. Daneben sei die Qualifikation die beste Voraussetzung, um neue technologische Chancen im Handwerk zu nutzen und weiterzuentwickeln. „Betrachten Sie neue Herausforderungen immer als Ansporn, noch besser zu werden“, forderte Lobenstein.
Forderungen an die Politik
Klare Forderungen richtete er auch an die Politiker Thüringens und Deutschlands. „Selbstständigkeit muss attraktiver werden. Dafür muss schon in unseren Schulen ein Gefühl für Unternehmertum und unternehmerisches Denken vermittelt werden“, betonte er. Neben der verstärkten Berufsorientierung, vor allem in Gymnasien, brachte er Themen wie Bildungsgerechtigkeit und eine Meisterprämie für alle Thüringer Meister ins Spiel. Die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstrich die öffentliche Wertschätzung der Absolventen. Rund 800 Gäste feierten mit den Jungmeisterinnen und Jungmeistern, darunter auch Familienangehörige, Freunde und Arbeitskollegen.
14 Handwerksberufe vertreten
Die neuen Meisterinnen und Meister repräsentierten 14 Handwerksberufe. Die meisten Absolventen verzeichneten die Kraftfahrzeugtechniker (52), Schornsteinfeger (38) und Kälteanlagenbauer (33). Weniger stark vertreten waren indes die Kosmetiker (3), Informationstechniker (2) und Straßenbauer (1). Dass der Meisterbrief an keine Altersgrenze gebunden ist, bewiesen Loris Braune (21 Jahre) sowie Kay Bösche und Helmut Marynika (beide 51 Jahre).
Als beste Meisterin schloss Katharina Hofmann aus Amt Wachsenburg ihre Prüfung im Friseur-Handwerk ab. Bester Meister des Jahrgangs wurde Kraftfahrzeugtechniker Riccardo Bornemann aus Erfurt. Beide erhielten sie ihre Meisterbriefe aus den Händen von Kammerpräsident Stefan Lobenstein und Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt. Als Anerkennung für ihre hervorragenden Leistungen überreichte ihnen Thomas Wagner vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen einen Goldbarren. Daneben wurden die Besten der Gewerke und mit Christin Trautmann aus Buttstädt die beste Betriebswirtin ausgezeichnet. Neu in diesem Jahr war die Auszeichnung der Gewerksbesten mit einer Goldmünze durch den Sparkassen- und Giroverband.
Die Meisterfeier gilt als Höhepunkt in der Jahreschronik der Handwerkskammer. Moderator Jan Kunath führte durch die festliche Veranstaltung in der Messe, die mit einem gemeinsamen Abendessen und Musik abschloss. Der Erfurter Männerchor 1890 e.V. und Musiker Vinzenz Heinze zeigten sich für die musikalische Umrahmung verantwortlich.