Das Handwerk lebt von über Generationen aufgebaute Werte

13. Januar 2023

Zahlreiche Gäste aus Handwerk, Politik und Wirtschaft haben am gestrigen Donnerstag (12.01.) beim traditionell stattfindenden Neujahrsempfang der Handwerkskammer Erfurt über die Herausforderungen für das Jahr 2023 diskutiert. Fachkräftemangel, stabile und bezahlbare Energieversorgung, frühzeitige Berufsorientierung und der Umgang miteinander waren die zentralen Themen, über die sich die Vertreter, unter ihnen Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, austauschten.

„Werthaltige Wirtschaftsgüter und qualitative Produkte sind weltweit angesagt. Eigentlich gut für das Handwerk – wäre da Verlässlichkeit und Vertrauen in stabile Rahmenbedingungen, zuverlässige Versorgung und Infrastruktur, wie Datenleitungen sowie das Gefühl von Sicherheit. Eine Gewissheit für zuverlässige, kalkulierbare Energie, Respekt und Wertschätzung des Unternehmers. Nicht unser Wohlstand ist in Gefahr, sondern unsere über Generationen aufgebaute Werte, wirtschaftliche Standards, Bildung und Kultur, Sicherheit und Teilhabe“, sagte HWK-Präsident Stefan Lobenstein in seiner Neujahrsansprache und appellierte an den Gemeinsinn.

Das Handwerk wird gebraucht

„Allen Krisen zum Trotz ist die Thüringer Wirtschaft 2022 leicht gewachsen, das Handwerk hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Das klingt nach Lichtblick und Stabilität – der Ausblick bleibt aber unsicher. Energiepreisanstiege, Lieferengpässe und Fachkräftemangel gehen an den Unternehmen nicht spurlos vorbei. Umso wichtiger ist es, auch 2023 gemeinsam alles zu tun, um das Handwerk zu stärken. Ob in der aktuellen Krise oder bei mittelfristigen Herausforderungen wie der Fachkräftegewinnung, Unternehmensnachfolgen, energetischer Transformation – das Land steht auch in Zukunft an der Seite des Handwerks", sagt Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

„Die multiplen Krisen – Stichworte: Material, Preise, Lieferketten - haben das Handwerk mit einer bisher ungekannten Wucht getroffen. Viele Betriebe sind in schwieriges Fahrwasser geraten. Gerade in den energieintensiven Gewerken sahen viele Betriebsinhaber nach jahrzehntelanger Aufbauarbeit ihre Lebensleistung in Gefahr. Deswegen war es der Auftrag des ZDH, sich für Entlastungen der Handwerksbetriebe einzusetzen. Das war ein Kraftakt und hat viel Energie gekostet. Aber es hat sich gelohnt, denn seit dem 1. Januar gelten die Energiepreisentlastungsgesetze. Ab März 2023 und dann auch rückwirkend für Januar und Februar 2023 greifen dann Strom- und Gaspreisbremse - für Gasgroßverbraucher bereits ab Januar 2023. Und auch bei den Härtefallhilfen konnten wir die energieintensiven Handwerksbetriebe integrieren. Hier sind nun die Länder in der Pflicht, schnell zu konkretisieren.“

Goldene Ehrennadel verliehen

Im Rahmen des Neujahrsauftakt erhielt Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt die Ehrennadel der Handwerkskammer Erfurt in Gold. „Herr Malcherek hat sich in vorbildlicher Art und Weise für das Handwerk im Kammerbezirk der Handwerkskammer Erfurt, im Freistaat Thüringen und darüber hinaus auf Bundesebene verdient gemacht hat und zur Fortentwicklung der Handwerksorganisation maßgeblich beigetragen. In seiner Funktion als Hauptgeschäftsführer verleiht er dem Handwerk eine Stimme. Seine Ausführungen zu handwerkspolitischen Themen finden stets Gehör und sein unermüdliches, vertrauenswürdiges und erfolgreiches Wirken tragen zur Zukunftsfähigkeit und Stabilität des Handwerks bei“, würdigte Stefan Lobenstein den Hauptgeschäftsführer.