Das Problem sitzt meistens vor dem Rechner
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Über 60 Teilnehmer beim IT-Sicherheitstag der Handwerkskammer Erfurt Das Problem sitzt meistens vor dem Rechner
Sind kleine und mittlere Betriebe gut genug vor Angriffen auf ihre Rechner- und Mobilgerätetechnik geschützt? Mit dieser und weiteren Fragen rund um Internet, Online-Banking, E-Mail-Verhalten und Handydaten befasste sich der Thü-ringer IT-Sicherheitstag, der vom eBusiness-Lotsen der Handwerks-kammer Erfurt organisiert wurde. Mehr 60 Gäste, überwiegend Unternehmer aus dem Handwerk, hörten sich die Fachreferate an und diskutierten mit den Experten.
Eingangs wies Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, auf die Bedrohungen hin, die über das Internet auch vor kleinen Betrieben nicht Halt machen. Allerdings gebe es hinsichtlich der Sensibilität für dieses Thema gerade in diesem Bereich noch Nachholbedarf. Bei einem bezifferten Schaden von rund 50 Milliarden Euro jährlich durch Cyber-Kriminalität sollten die Unternehmer die Sicherheitsfrage in ihren Unternehmen unbedingt als Chefsache sehen und entsprechende Vorkehrungen treffen.
Eine offene Haustür ist ein sichtbares Sicherheitsrisiko. Wie sieht es aber mit Daten aus, deren Verlust oder Manipulation nicht sofort zu erkennen sind? Wichtige Hinweise hierzu gaben Markus Wiedemann, Cyber-Crime-Experte beim Landeskriminalamt, und der Jenaer IT-Sicherheitsfachmann Jens Kubieziel. Sie erläuterten, wie sich Kriminelle zum Teil mit einfachsten Tricks Zugang zu geheimen Daten wie Passworten, TAN-Nummern und Kontoverbindungen verschaffen. Wiedemann erläuterte, dass die meisten IT-Systeme und deren Viren-Scanner grundsätzlich Sicherheit gewährleisteten, jedoch häufig die Leichtgläubigkeit, Unvorsichtigkeit aber auch Ängstlichkeit und eine gewisse Neugierde der Nutzer zum Schaden führten.
Trotz ständig verbesserter Virenscanner würden Angreifer immer wieder die aufgebauten Schranken umgehen, indem sie ihre schädliche Software immer raffinierter verpackten, beispielsweise über Internet-Banner oder täuschend echte aber falsche oder manipulierte Internetseiten beispielsweise von Banken und Telefongesellschaften.
Beide Experten wiesen darauf hin, dass Internet-Kriminelle auch vom Computer eines unbescholtenen Unternehmens aus Straftaten begingen. Der Betrieb müsse im Schadensfall nachweisen können, dass dies trotz ausreichenden Schutzes des Rechners passiert sei, so Kubiziel. Auch Anbieter freier WLan-Netze könnten bei deren Missbrauch mit in Haftung genommen werden.
Die Referenten des IT-Sicherheitstages rieten den Gästen, regelmäßig ihre Informationssysteme auf Schwachstellen und Schadsoftware hin überprüfen zu lassen, mit IT-Experten ihres Vertrauens Schutzsysteme aufzubauen und die Mitarbeiter entsprechend zu schulen.
Infos durch eBusiness-Lotsin
Bei der Handwerkskammer Erfurt ist das Infobüro für Unternehmen Thüringen der eBusinessLotsen angesiedelt. Kerstin Ehret steht für die Fragen von kleinen und mittle-ren Betrieben rund um die IT-Sicherheit mit Informationen zur Verfügung, Tel. 0361/6707-267, E-Mail: kehret@hwk-erfurt.de.
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