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Pressemitteilung Thüringer Handwerkstag e.V.Existenzbedrohende Auswirkungen befürchtet: Körpernahe Dienstleistungen brauchen eine Perspektive

Mit der jüngsten Verlängerung der Thüringer SARS-CoV-2-Infektionsschutz-Maßnahmenverordnung ist die Sorge um die Friseure/-innen, Kosmetiker/-innen und Fußpfleger/-innen in Thüringen beim Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) wieder deutlich gestiegen. „Die dauerhaften 2G-Beschränkungen sind für die Branche nicht mehr zumutbar und nehmen existenzbedrohende Auswirkungen an“, berichtet Stefan Lobenstein, Präsident des THTs. So berichtet der Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker Thüringen/Sachsen-Anhalt von anhaltendem und erlebbarem Ausbleiben vieler Kundinnen und Kunden. Wenn an einer 2G/2G+ Regel weiter festgehalten würde, muss mit Umsatzverlusten von bis 30 Prozent gerechnet werden.

Für eine Branche, die seit Beginn der Corona-Pandemie zu einem der am stärksten belasteten Wirtschaftszweige gehört, ist dies besonders zermürbend, wobei irreparabel Schäden befürchtet werden. Dies zeigt sich schon jetzt in sinkenden Ausbildungszahlen: Von 2019 auf 2020 entschieden sich rund 32 Prozent weniger Lehrlinge für den Friseur-Beruf und von 2020 auf 2021 waren es noch einmal rund 17 Prozent weniger. „Das ist eine Entwicklung, die sich auf gar keinen Fall fortsetzten darf. Die Branche benötigt dringend eine sichere Zukunftsperspektive“, sorgt sich Stefan Lobenstein.

„Die neue Thüringer Corona-Verordnung im Februar sollte daher eine gangbare 3-G-Lösung für Friseure, Kosmetiker sowie Fußpfleger anbieten“, mahnt der Präsident gegenüber den Thüringer Entscheidungsträgern an. Beispielgebend können hier unsere Nachbarländer Sachsen und Sachsen-Anhalt sein, die einen Friseurbesuch unter 3-G-Regelung erlauben.

Die für Thüringen strengeren Regeln stoßen laut dem Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker Thüringen/Sachsen-Anhalt besonders auf Unverständnis, da die Branche seit Jahren unter strengen Hygieneauflagen arbeitet, massiv in weitere Schutzmaßnahmen investiert hat und nachweislich kein Pandemietreiber ist. Darüber hinaus muss der Tatsache ins Auge geschaut werden, dass ein dauerhafter Ausschluss von Personengruppen das Thema Schwarzarbeit schürt, was zu einer unkontrollierte Verbreitung des Erregers im privaten Sektor führt.

„Es ist an der Zeit, unseren körpernahen Dienstleistungen endlich wieder ein wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen, umsetzbare Lösungen für Saloninhaber und ihrer Mitarbeiter zu finden, und einer ganzen Branche eine Perspektive zu bieten, appelliert Lobenstein an die Politik.