Sie setzen sich für Qualität in der Aus- und Weiterbildung ein: (v.l.n.r.) Frank Oelze, BBZ¿Leiter der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt und Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft bei der Scheckübergabe im BBZ.
HWK EF
Sie setzen sich für Qualität in der Aus- und Weiterbildung ein: (v.l.n.r.) Frank Oelze, BBZ¿Leiter der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt und Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft bei der Scheckübergabe im BBZ.

Handwerkskammer Erfurt steckt eine Million Euro in die Modernisierung des BerufsbildungszentrumsGroßinvestition in Fort- und Weiterbildungsausstattung geplant

15. September 2021

Im kommenden Jahr sind große Investitionen in die technische Ausstattung des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Erfurt (BBZ) geplant. Dafür übergab heute Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee an Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek, einen symbolischen Scheck über rund 100.000 Euro aus den Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Insgesamt werden damit bis Ende 2022 Investitionen in Höhe von gut einer Million Euro getätigt, wobei 30 Prozent von der Handwerkskammer selbst und weitere 60 Prozent vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) aus dem Bundeshaushalt getragen werden.

„Wir freuen uns sehr, durch unsere starke Auslastung der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen die Förderrichtlinien zu erfüllen und nun neben den Investitionen in die Berufsausbildung auch unsere Weiterbildungsangebote für das Handwerk ausbauen zu können“, erklärt Thomas Malcherek bei der Scheckübergabe im BBZ.

„Mit der dualen Aus- und Weiterbildung in insgesamt 29 Berufen stellt das Berufsbildungszentrum der HWK Erfurt auch über die Grenzen des Kammerbezirkes hinaus eine wichtige Säule der beruflichen Bildung im Handwerk dar“, betonte Wolfgang Tiefensee. Das Bildungszentrum ermögliche es, auch Azubis in kleinen und mittleren Unternehmen die gesamte Praxisausbildung abzusichern und in der Weiterbildung auf ständig neue Herausforderungen wie die Digitalisierung zu reagieren. Aufgrund dieser enormen Bedeutung bündelt das Wirtschaftsministerium seit 2015 die Förderung der überbetrieblichen Berufsbildungszentren im Rahmen der GRW-Richtlinie, im Rahmen derer Vorhaben zur Modernisierung der Ausstattung mit bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt werden können.

Mit dem Projekt wird die Ausstattung in den Bildungsbereichen Kfz, Kfz-Elektrik, Schweißen, Sanitär-Heizung-Klima, Maler/Lackierer, Zahntechnik, Metalltechnik und Elektrotechnik modernisiert sowie die Informationstechnik fachübergreifend an die technische Entwicklung angepasst. Der konkrete Bedarf erstreckt sich von Maschinen und Werkzeugen, über Prüfstände und Analyse- bzw. Messgeräte sowie Schulungsstände und -modelle bis hin zu Werkbänken oder -platten und sonstigem Ausstattungsmobiliar. Bedeutendster Kostenfaktor ist die Anschaffung von Hard- und Softwarekomponenten, um durch erhöhte Leistungsfähigkeit im IT-Bereich wie etwa die WLAN-Kommunikation für neue Technologien, wie z.B. Robotik, Kfz-Vernetzung, Smart-Home auch bei hohem Datentransfer ohne Einschränkung zu ermöglichen. Von der Förderung profitieren 18 Übungseinheiten, die sich auf 12 Werkstätten mit 156 Weiterbildungsplätzen verteilen.

Hauptgeschäftsführer Malcherek betonte, dass die finanzielle Unterstützung für die Fort- und Weiterbildung wichtiger denn je sei, dabei: „muss die Förderung auf diese Bereiche unbedingt ausgeweitet werden – besonders in der Frage der Meisterfortbildung.“ Die Meisterausbildung ist ein existenzieller Bestandteil des Handwerks und steht für Qualität und Zukunftssicherung. Fehlende Handwerksmeister und damit auch die fehlenden potenziellen Unternehmensnachfolger im Meisterhandwerk führen zu einer ernsten Schieflage in der wirtschaftlichen Struktur in Mittel- und Nordthüringen.