Helden des Handwerks: Betriebe werden ausgezeichnet
Vom 1.-12. Juni 2020 haben wir gemeinsam mit Antenne Thüringen die Radiohörer aufgerufen, Handwerker vorzuschlagen, die die Krise vorbildlich gemeistert haben und trotz aller Sorgen stets für ihre Kunden da waren.
Vom 8.-12. Juni 2020 wurden die schönsten Anmeldungen und ganz persönliche Lieblingshandwerker-Geschichten auf Antenne Thüringen vorgestellt.
Aber nicht nur diejenigen, die zu Wort gekommen sind, sind unsere Helden des Handwerks. Deshalb erhalten alle Betriebe, die vorgeschlagen wurden, nun eine Überraschung und eine offizielle "Helden des Handwerks Urkunde".
„Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk haben Unglaubliches geleistet und einmal mehr gezeigt, dass auf sie Verlass ist, dass sie das Rückgrat der Thüringer Wirtschaft sind. Nun gilt es Danke zu sagen“, erklärt der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein. "Deshalb besuchen wir nun auch stellvertetend für alle Handwerkshelden eingige Betriebe persönlich, um ihnen die Urkunden zu überreichen", sagt er stolz.
Unsere Handwerkshelden
Auch Roswitha Ludwig, Geschäftsführerin der Ewisa GmbH aus Erfurt, konnte sich über die besondere Auszeichnung freuen. „Dieses Lob gebe ich an die Mitarbeiter weiter. Ohne sie geht es nicht“, sagt sie Chefin des Reinigungsunternehmen, das im August 1990 gegründet wurde und aktuell unter anderem in der Desinfektion von Räumen und Gebäuden gefragt ist.
„Wir haben doch nur unsere Arbeit gemacht. Dass wir deswegen gleich zu Helden werden“, sagt Gerhard Sennewald sichtbar überrascht. Der Chef des Betriebs Reifen-Sennewald aus Erfurt konnte das „Heldenpaket“ entgegennehmen, das aus einer Urkunde und leckeren Handwerksprodukten besteht. Damit sollen er und seine Mitarbeiter für die unermüdliche Arbeit während der Corona-Krise gewürdigt werden.
Brautkleider, Festmode, Haushaltstextilien – und seit neuestem auch Gesichtsmasken. Die Heldin des Handwerks mit dem wohl größten Herz ist Mandy Herrmann von der Maßschneiderei Sömmerda. Am laufenden Band nähte sie während der Corona-Pandemie Behelfsmasken aus DDR-Bettlaken „Ich habe täglich bis zu 150 Masken produziert. Nach 4000 Stück habe ich aufgehört zu zählen“, blickt die Maßschneiderin zurück. Die Anfragen erhielt sie von der Gemeinde, von Pflegediensten und großen Unternehmen aus der Region. Das Besondere: einen großen Teil der Artikel verschenkte sie. „Stattdessen sollten die Empfänger lieber für das Kinderhospiz spenden. Ich habe die Aktion bei Facebook gepostet und die Masken über das Gartentor herausgegeben, die Spendendose klirrte ununterbrochen. Ich wollte keinen Profit aus der Situation schlagen, sondern helfen!“, blickt die Maßschneiderin zurück. Der Handwerkerin liegt nicht nur eine große Solidarität am Herzen, sondern auch der Nachhaltigkeitsaspekt ihrer Produkte: „Ich stelle nichts her, was man nicht in einem Jahr noch wiederverwenden kann“, verspricht sie ihren Kunden.
„Unsere Arbeit ist doch selbstverständlich, ich fühle mich nicht als Held. Die eigentlichen Helden sind meine Verkäuferinnen, die an vorderster Front stehen“, sagte der Bäckermeister, der die nach ihm benannte Landbäckerei in Westgreußen in fünfter Generation führt. Dass er und seine drei Mitarbeiterinnen die Kunden auch während der Corona-Krise mit frischen Waren versorgt und über Facebook gar eine Art Lieferservice für Risikopatienten auf die Beine gestellt haben, ist jedoch alles andere als selbstverständlich. „Sie sind ein Held des Handwerks und haben viel geleistet in einer für die Betriebe sehr unsicheren Zeit“, betonte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek, bei seinem Besuch in der Landbäckerei.
Auch die Landschmaus Fleischerei in Bösleben hat während der Corona-Krise durchgearbeitet, geschlachtet und ihre regional bekannten Fleischerzeugnisse in hochwertiger Qualität hergestellt. Während des Lockdowns versorgte der Handwerksbetrieb seine Kunden mit einem Lieferservice. Nun kommen die Kunden wieder persönlich ins Ladengeschäft. „In der Krise haben die Menschen den Wert regionaler Produkte wieder mehr schätzen gelernt“, ist Geschäftsführer Ralf Gumpert überzeugt. Die Auswirkungen der Krise haben sich in der Fleischerei vor allem durch den Wegfall von Hochzeits- und Familienfeiern, Jugendweihen und Dorffesten bemerkbar gemacht.