In 20 Jahren zum Meister
13. April 2023
Schon lange träumte Frank Bernkurth vom handwerklichen Abschluss
Koch, das wollte er immer werden, berichtet Frank Bernkurth, während er am familiären Esstisch sitzt. Nur drei Schritte sind es von hier aus bis zur großzügig gestalteten Kücheninsel. Auf ihr steht frisches Obst; Löffel, Töpfe und Schüsseln sind gewissenhaft angeordnet. Und dennoch ist Kochen für den 47-Jährigen aus dem Hohensteiner Ortsteil Klettenberg eben doch nur ein Hobby, kein Beruf.
Die Entscheidung dafür habe der Zufall getroffen – und in gewisser Weise auch sein Alter. Denn als er vor der Wahl, Ausbildung oder Schule stand, habe er sich für das Handwerk entschieden, berichtet Frank Bernkurth.
Anstellung statt selbstständig
Also lernte er, statt noch ein Jahr auf die Möglichkeit der Kochausbildung zur See – das war der eigentliche Wunsch – zu warten, beim örtlichen Heizungsbauer. Frank Bernkurth machte den Gesellen, schloss ab und ging damit in ein Unternehmen der Baubranche.
Und dennoch sei ihm dies, sagt Bernkurth heute, allein nie genug gewesen. Den Meisterabschluss habe er sich immer erträumt und die Meisterschule 2001 – nein, in diesem Text ist kein Zahlenfehler – auch begonnen. Und doch kam viel dazwischen. Familiäre Entwicklungen, der Bau des eigenen Hauses, berufliche Veränderungen: Im Juni 2022 schloss Frank Bernkurth die Meisterausbildung im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Erfurt ab. Es folgte der Versuch der Selbstständigkeit, oder besser gesagt, das Ausprobieren eines entsprechenden Tagesablaufs. „Ich habe mich bei einem großen Unternehmen im Vertrieb ausprobiert, um zu schauen, ob ein solcher Ablauf für mich passt“, sagt er und grinst dabei. Denn die Unberechenbarkeit und das viele Unterwegssein schreckten schon in den ersten drei Wochen ab: „Zum Glück war die Tür zurück in mein angestammtes Unternehmen noch immer offen und ich kann jetzt als Projektleiter im Bereich der Versorgungstechnik tätig sein.“
Vom Meisterbonus unterstützt
Mit der erfolgreich absolvierten Meisterausbildung hatte sich Frank Bernkurth für den Meisterbonus qualifiziert. Die Finanzspritze in Höhe von 1.000 Euro kann von Absolventinnen und Absolventen im Handwerk beantragt werden, die einen Meisterabschluss in einem Gewerbe nach Anlage A oder B der Handwerksordnung (HwO) erfolgreich abgelegt haben. Der Zeitpunkt der Feststellung des Prüfungsergebnisses darf nicht vor dem 01.01.2021 liegen und nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.
Dass der Meisterbonus zur Ausbildung obendrauf kommt, empfindet Frank Bernkurth aus dem Kyffhäuserkreis als eine Bereicherung und Entlastung, auch wenn er für ihn selbst kein Anlass für die Meisterschule war. Schließlich war zum Beginn seiner Weiterbildung ein solcher Bonus noch nicht einmal vorstellbar.
Verschiedene Förderinstrumente
Der Meisterbonus ist ein Instrument der Förderung frischgebackener Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister. Die besten Absolventinnen und Absolventen eines Jahrgangs dürfen sich darüber hinaus über die Meisterprämie freuen. Gründern steht zudem die Meistergründungsprämie zur Verfügung. Die Förderungen sollen einen Anreiz bilden, sich beruflich fortzubilden und die Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung unterstreichen.