Handwerk wehrt sich gegen Brüsseler Pläne"Ja zum Meister" - Postkartenaktion Ihrer Handwerkskammer
Mehr Mobilität, geringere Einstiegshürden in Berufe und mehr Wettbewerb. So sollen die Preise für die Verbraucher sinken und das Wirtschaftswachstum gesteigert werden. Die Ziele der EU sind offensichtlich und treffen gleichzeitig das Mark des deutschen Handwerks.
Denn die Überlegung aus Brüssel bedeutet, dass die 41 zulassungspflichtigen Berufe im Handwerk auf ihre Zulassungsbeschränkungen hin geprüft werden müssen. Dies ist ein direkter Angriff auf den deutschen Meisterbrief und die duale Ausbildung.
„Das lassen wir uns nicht gefallen! Beides ist zentraler Bestandteil der deutschen Wirtschaft und eine Schwächung würde gleichzeitig zur Entkräftung der deutschen Wirtschaft führen“, erklärt Erfurts Hand-werkskammerpräsident Stefan Lobenstein den Hintergrund der Protestaktion, die in den nächsten Wochen im Kammerbezirk startet. Meister und duale Ausbildung genießen das Vertrauen der Menschen, beides steht für Wissen, Qualität und Erfahrung. „Wir als Handwerkskammer Erfurt setzen uns genau dafür ein, denn wir wollen die Schwächung der Wirtschaft in unserem Kammerbezirk verhindern und unsere Handwerksbe-triebe schützen“, so Lobenstein weiter.
Aus diesem Grund startet die Handwerkskammer eine großangelegte Postkartenaktion „JA zum Meister! JA zur dualen Ausbildung! JA zum Handwerk!“, die sich an alle Handwerksbetriebe in Mittel- und Nordthüringen richtet. Alle Mitgliedsbetriebe erhalten im Juni die Postkarte und sind aufgerufen, diese auf der Rückseite zu unterschreiben und an die Handwerkskammer zurück zu senden. Die Handwerkskammer sammelt alle eingehenden Karten und schickt sie gebündelt an die politischen Verantwortungsträger.
Starkes Handwerk - Wir fragen bei Ihnen nach
Die Kammer geht noch einen Schritt weiter: Um die Stärke des hiesigen Handwerks noch besser abbilden zu können, gibt es in Anknüpfung an die Aktion ab Juni eine Umfrage unter den Handwerksbetrieben in Nord- und Mittelthüringen. „So wollen wir der Aktion noch mehr Gewicht verleihen und im Ergebnis die Interessen der Handwerksbetriebe mit konkreten Zahlen untermauern“, erklärt der Präsident.
Neben allgemeinen Daten werden die Betriebe auch nach ihren Tätigkeitsschwerpunkten, Investitionen oder auch Kooperationen sowie Beratungs- sowie Bildungsbedarf gefragt. Ziele sind in erster Linie, die Interessenvertretung auf Grundlage der Umfrageergebnisse weiter zu stärken sowie die Beratungs- und Dienstleistungsangebote der Handwerkskammer noch zielgerichteter und konkreter auf die Entwicklungsfelder der Betriebe zu orientieren.
Mehr zur Postkartenaktion lesen Sie hier.