Handwerk integriert StudienabbrecherLern, was zu dir passt!
28 Prozent der Studierenden, die ein Bachelorstudium aufnehmen, verlassen die Hochschule ohne einen Studienabschluss. In den universitären Bachelorstudiengängen der Ingenieurwissenschaften sieht das Bild noch drastischer aus: Hier sind es rund die Hälfte aller Studierenden, die das akademische Ziel nicht erreichen. Auf der anderen Seite suchen in den kommenden 10 Jahren bundesweit etwa 200.000 Handwerksbetriebe einen Nachfolger, und steigt der Bedarf an hochqualifizierten Spezialisten ständig weiter.
Hier liegt eine attraktive neue Chance für leistungsbereite und ambitionierte Studienaussteiger. Und dass diese im Handwerk willkommen sind, zeigt eine aktuelle Mitgliederbefragung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Über die Hälfte der befragten Handwerksinstitutionen führen Maßnahmen zur Integration von Studienaussteigern in die berufliche Bildung durch oder unterstützen beziehungsweise planen diese.
„Der Beratung kommt hierbei ein hoher Stellenwert zu, denn es besteht ein erheblicher Aufklärungsbedarf in Bezug auf die Chancenvielfalt einer beruflichen Bildungskarriere“, erläutert Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt. Die Ansprache und Integration von Studienaussteigern in das berufliche Bildungssystem erweise sich in der Praxis als vielfach erfolgreich, aber durchaus aufwendig.
Die Handwerkskammer Erfurt begrüßt die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung formulierte Absicht "Angebote für Menschen, die aus einem Studium in eine berufliche Bildung wechseln, weiterzuentwickeln und zu systematisieren".
Malcherek: „Wir sehen mit Blick auf die hohe Quote der Studienabbrüche einen akuten Handlungsbedarf.“ Gleichzeitig bestärkt das Handwerk aber auch die Hochschulen darin, die Qualitätsansprüche an die Abschlüsse auf hohem Niveau beizubehalten. „Allerdings sollte dringend die vorgelagerte Berufs-und Studienorientierung überarbeitet werden. Wir setzen uns daher für eine bessere Beratung über die vielfältigen Chancen der beruflichen Bildung auch an Gymnasien ein, um einem Studienabbruch frühzeitig zu begegnen. Auch hier gilt das Prinzip `Prävention vor Reparatur`! Deutschland kann es sich nicht leisten, aufgrund einer einseitigen Bildungsberatung, wichtige Fachkräftepotenziale zu verschwenden und bereits vor dem Start einer möglichen beruflichen Karriere bei jungen leistungsbereiten Menschen Frust und Demotivation hervorzurufen.“
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