Handwerkselite geehrtMeisterfeier 2016
244 frischgebackene Meister (46 Frauen und 198 Männer) aus dem Kammerbezirk Erfurt (Mittel- und Nordthüringen) haben am 20. Februar 2016 in der Messe Erfurt ihre Meisterbriefe erhalten und dies in gebührender Weise gefeiert. Damit haben seit 1990 knapp 10.890 Handwerker ihre Meisterausbildung im Bereich der Handwerkskammer Erfurt absolviert.
Präsident: Klares Ja zum Meister
Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, hob Fleiß, Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft der Jungmeisterinnen und Jungmeister während der fordernden Ausbildung hervor. Zugleich betonte er, dass der Meistertitel nach wie vor eine hohe Relevanz besitze. „Wenn ich gefragt werde, lohnt es sich den Meister zu machen, ist der Meister wirklich so wichtig, dann gibt es von mir ein klares Ja! Vier Gründe kann ich sofort benennen: 1. Der Meisterbrief ist der Garant für die hohe Ausbildungsquote im Handwerk. Die duale Ausbildung erfolgt bundesweit heute zu 95 Prozent in meisterpflichtigen Gewerken. Ohne Meister keine Ausbildung. 2. Der Meisterbrief, die meisterliche Fachkompetenz, garantiert dauerhaft hohe Produkt- und Dienstleistungsqualität im Handwerk. So gesehen ist der Meisterbrief gelebter Verbraucherschutz. 3. Der Meisterbrief macht das Handwerk zum Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft. Zukunftsaufgaben wie Energiewende und Digitalisierung sind ohne ausgewiesene Fachkräfte im Handwerk nicht lösbar. Und 4. Über 12 Jahre nach Aufhebung des Meisterzwanges in einigen Gewerken zeigt sich: Meisterbetriebe sind erfolgreicher und langlebiger. Meisterbetriebe sind insolvenzfester“, so Lobenstein.
Festredner der Veranstaltung war Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der den Jungmeisterinnen und Jungmeistern persönlich gratulierte. Ramelow sagte: „Mit dem Tag der Meisterfreisprechung ist der Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft gelegt. Thüringen braucht Menschen, die ihre Ideen und ihr Geschick einbringen und die zupacken können. Ich habe großen Respekt vor den jungen Meisterinnen und Meistern, die bereit sind, sich dem Wettbewerb zu stellen. Die den Schritt in die Selbständigkeit wagen und diesen Schritt als Chance begreifen, eigene Ideen zu verwirklichen und Vorbild für andere zu sein. Dabei gilt mein besonderer Dank den Lehrmeistern und Ausbildern sowie der Handwerkskammer Erfurt, die die angehenden Meisterinnen und Meister auf ihrem beruflichen Werdegang unterstützt und begleitet haben.“
Die neuen Meister repräsentieren insgesamt 16 Handwerksberufe. Zahlenmäßig stark vertreten sind die Gewerke: Kraftfahrzeugtechniker (64), Kälteanlagenbauer (36), Friseure (36) und Zahntechniker (16). Weniger nachgefragt war die Meisterausbildung in den Gewerken: Bäcker (4) und Konditoren (4), Straßenbauer (2) und Informationstechniker (1). Nach wie vor ist der Meistertitel für alle Altersklassen attraktiv. Mit 53 Jahren kam der älteste Meister des Jahrgangs aus dem Kälteanlagenbauer-Handwerk. Gerade 19 Jahre ist die jüngste Meisterin, die dem Friseur-Handwerk angehört.
Ehrung der Besten
Als beste Meisterin schloss die Erfurterin Ramona Burgold ihre Prüfung im Maler- und Lackierer-Handwerk ab. Bester Meister des Jahrgangs wurde Adrian Georg Gebhard aus Wiederstedt in Sachsen-Anhalt. Der Installateur und Heizungsbauer-Meister schloss zugleich ein Fachhochschulstudium zum Bachelor of Engineering (B. Eng) an der Fachhochschule Erfurt ab. Letzteres ist ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Handwerkskammern und der Fachhochschule Erfurt. Die Kombination von betrieblicher Ausbildung und Fachhochschulstudium bietet Vorteile für Betriebe und Absolventen. Letztere verkürzen Ihre Gesamtausbildungszeit um zweieinhalb Jahre. Den Unternehmen stehen gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte zur Verfügung, deren Wissen bereits hohen Praxisbezug hat.