Café International
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Neue Veranstaltungsreihe der Handwerkskammer Erfurt ist gestartetPremiere des "Café International"

Der Startschuss für eine neue Veranstaltungsreihe der Handwerkskammer Erfurt ist gefallen. Am 25. Februar 2019 fand die Auftaktveranstaltung von „Café International“ im Jazzkeller Erfurt statt. Die Reihe legt den Fokus auf die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften aus dem Ausland. „Es ist eine unserer vielen Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung und Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein, bei der Premiere.

Stefan Lobenstein betonte, dass auch Handwerksbetriebe aus Thüringen dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sind. „Die demografische Entwicklung und die Akademisierungswelle zwingen uns dazu“, sagte er. Neben Menschen aus EU- und Drittstaaten, die bereits in Deutschland leben und bereit sind zum Lernen, Arbeiten und Leben in Deutschland zu bleiben, setzt er auch auf Geflüchtete als zukünftige Fachkräfte – und eben nicht nur Hilfskräfte. „Dafür können sie eine duale Ausbildung absolvieren oder ihre bisherigen Qualifikationen anerkennen lassen. In jedem Fall müssen sie Sprachkenntnisse erwerben“, so Lobenstein. Das voraussichtlich Anfang 2020 in Kraft tretende Fachkräfteeinwanderungsgesetz bezeichnete er als große Chance, um den Fachkräftemangel zu beseitigen.

Seit langem realisiert die Handwerkskammer Erfurt verschiedene Projekte, um Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und dem Handwerk zu bauen. Schon jetzt bildet das Handwerk allein 50 Prozent aller Auszubildenden mit Flucht- und Migrationshintergrund aus. Den Nährboden für eine gute Integration sieht Stefan Lobenstein gegeben. Allein das Berufsethos im Handwerk verbinde die Menschen über Kontinente und Sprachgrenzen hinweg. „Kein anderer Beruf bietet so ideale Möglichkeiten zur Identifizierung, Authentizität, zur Individualität und Flexibilität. Das Handwerk ist von Natur aus kreativ, innovativ, individuell und global“, sagte er.

Das bisherige Engagement der Handwerkskammer wird zukünftig mit Hilfe des neuen Formats erweitert. Mehrmals im Jahr laden die Verantwortlichen zum „Café International“ ein, das als Zukunftswerkstatt angesehen wird. In lockerer Atmosphäre sollen neue Projektideen angeschoben und bestehende vertieft werden. Ziel ist es, den Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren zu vertiefen und die entsprechenden Institutionen sowie Vertreter aus dem Handwerk weiter zu vernetzen. Gleichzeitig sollen die handwerklich-kulturellen Verbindungen gestärkt werden. Dafür werden unter anderem Impulsvorträge und Netzwerkplattformen angeboten.

Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, hat die Schirmherrschaft der Veranstaltungsreihe übernommen. „Es ist ein tolles Format. Es gibt doch nichts Besseres, als in einer solchen Atmosphäre zusammen zu kommen. Hier können Gespräche geführt werden, um die Herausforderungen des Fachkräftemangels zu bewältigen“, sagte sie bei der Auftaktveranstaltung. Ihrem Grußwort folgte ein Impulsvortrag von Heinz Hoffmann, Referent im Europäischen Informationszentrum, zum Thema „Chancen des kulturellen Austausches“.

Im Anschluss wurden die internationalen Partnerschaften der Handwerkskammer vorgestellt, wie „Berufsbildung ohne Grenzen“, das durch Erasmus+ und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Über ihre Erfahrungen mit dem durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Programm „MobiPro-EU“ berichteten die Unternehmer Heinrich Berr (Edelstahl Weimar GmbH) und Jörg Neigefindt (Hubert Müller & Partner GmbH) sowie Teilnehmer Ignacio Almida Alvarez aus Spanien. Im Anschluss waren die Teilnehmer zum Austauschen, Diskutieren und Netzwerken in geselliger Runde eingeladen.