"Deutsche Meister. Starkes Europa"ZDH-Vollversammlung verabschiedet Resolution in München:
Mit der Resolution "Deutsche Meister. Starkes Europa", die heute von der ZDH-Vollversammlung verabschiedet wurde, greift das Handwerk die breiten inhaltlichen und strategischen Aktionen des Zentralverbandes und der Handwerksorganisation in den zurückliegenden Monaten noch einmal auf und untermauert den Anspruch, den Meisterbrief als die wesentliche Qualifizierung im Handwerk zu erhalten. Die Vertreter der Handwerkskammer Erfurt votierten einstimmig für die Resolution, die Sie im Anhang finden.
Die EU-kommission hatte vor einigen Monaten eine Evaluierung der regulierten Berufszugänge eingefordert und ist damit auf vehementen Protest des Handwerks gestoßen. Im Bekenntnis der neuen Bundesregierung im Koalitionsvertrag und im Vorfeld der Regierungsbildung sowie im einstimmigen Votum des Bundesrates fand das Handwerk Gehör.
„95 Prozent der Auszubildenden im deutschen Handwerk werden in Meisterbetrieben oder in Betrieben mit gleichwertig qualifizierten Betriebsleitern ausgebildet. Die Ausbildungsquote im deutschen Handwerk ist mit knapp 8 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtwirtschaft. Damit ist die nachgewiesene Qualifikation der Ausbilder im Handwerk Mitgarant für die in Deutschland mit etwa 7,4 Prozent niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union.“, heißt es unter anderem in der Resolution. Stefan Lobentstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, ergänzt. „Der Meisterbrief ist gelebte Wissens- und Erfahrungsvermittlung im Handwerk und der Grundbaustein unseres erfolgreichen Wirtschaftsbereiches.“
Obwohl zwischenzeitlich Seitens der EU-Kommission betont wurde, am Meisterbrief als Qualifikation nicht rütteln zu wollen, warnt das Deutsche Handwerk davor, ihn dennoch zu untergraben, zum Beispiel als Zulassungsvoraussetzung. Lobenstein: „Wir haben 2004 gesehen, was passiert, wenn der Meisterbrief aus obligatorische Qualifikation zum Führen eines Betriebs aufgehoben wird: Nur eine Vielzahl von Kleinstbetrieben. Ausbildung geschweige denn Meisterausbildung sind in den meisten der seit 2004 zulassungsfreien Berufen stark eingebrochen. So gestalten wir aber keinen starken und damit zukunftsfähigen Wirtschaftsbereich. Unser Erfolgsmodell der dualen Berufsausbildung ist ohne den Meisterbreif nicht vorstellbar.“
Den Resolutionstext können Sie hier downloaden.