
Handwerk zwischen Tradition und Moderne 1900 – 2025
Veröffentlichungen und Infomationen zum 125-jährigen Gründungsjubiläum der Handwerkskammer Erfurt im Jahr 2025
Aktuelles
Veranstaltungen
Mitmach-Seminar: Historische Handwerkstechniken
„Schmieden von Werkzeugen der Steinmetze“
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt traditioneller Handwerkskunst! In diesem besonderen Mitmach-Seminar erleben Sie hautnah, wie historische Werkzeuge der Steinmetze geschmiedet werden. Unter fachkundiger Anleitung entdecken Sie die alten Techniken des Schmiedehandwerks und fertigen eigene Werkzeuge – ganz wie in vergangenen Zeiten.
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Präsentation der neuen Chronik & Kammerführung
125 Jahre bewegte Handwerksgeschichte – von der Kaiserzeit über zwei Weltkriege, die NS-Herrschaft und die DDR-Planwirtschaft bis hin zur Wiedervereinigung und dem Aufbruch in die Gegenwart. All das hält die neue Chronik der Handwerkskammer Erfurt fest, die anlässlich des Jubiläums entstanden ist.
Ein besonderes Highlight der Festwoche „Wir feiern das Handwerk“ ist die Präsentation der Chronik durch Herrn Raßlof. Auf 80 Seiten wird die Entwicklung des Handwerks und seiner Organisation lebendig. Im Anschluss erhalten Interessierte bei einer exklusiven Kammerführung spannende Einblicke hinter die Kulissen.
Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Anmeldungen sind hier möglich.
Aktionstag Handwerk auf dem Domplatz – Erlebe das Handwerk hautnah!
Die Veranstaltung bietet Einblicke in 130 verschiedene Handwerksberufe, von traditionellen Gewerken bis hin zu modernen Technologien. Betriebe präsentieren ihre Arbeit und informieren über Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten. Interaktive Stationen laden dazu ein, berufstypische Tätigkeiten auszuprobieren. Eine Digitalisierungsstation zeigt den Einsatz von Robotik, 3D-Druck und Virtual Reality im Handwerk. Zudem werden große Maschinen sowie feinste Werkzeuge vorgestellt.
Informationen zu dualer Ausbildung, Studium und Einstiegsqualifizierung sowie eine Lehrstellen- und Praktikumsbörse runden das Angebot ab. Ergänzt wird das Programm durch eine begleitende Ausstellung und Interviews mit Auszubildenden. Der Besuch ist ohne Anmeldung möglich. Schulklassen werden gebeten, sich vorab über das Online-Formular zu registrieren.
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"Meister schafft Zukunft" und Existenzgründerberatung
Die Veranstaltung richtet sich an Existenzgründer, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchten, sowie an Fachkräfte und Meister, die an der Übernahme eines Handwerksbetriebs interessiert sind. Ebenso angesprochen sind Unternehmer, die ihren Betrieb perspektivisch übergeben möchten, und alle, die sich über Unternehmensnachfolge und Existenzgründung im Handwerk informieren wollen.
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Öffentliche Kammerführung
Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Anmeldungen sind hier möglich.
Strategiesitzung Kompetenzzentrum Robotik und Sensorik
70. Vollversammlung und 125 Jahre Handwerkskammer Erfurt
Am Samstag, 26. April mündet die Festwoche in die Vollversammlung im Ratssitzungssaal Erfurt, in dem die Handwerkskammer Erfurt am gleichen Tag vor 125 Jahren gegründet wurde, und im Festakt im Festsaal des Erfurter Rathauses.
Tag der offenen Tür
Ein Blick hinter die Kulissen des Handwerks: Beim Tag der offenen Tür in der Handwerkskammer Erfurt bietet sich die Gelegenheit, das vielseitige Dienstleistungs- und Beratungsangebot der Kammer kennenzulernen. Von individuellen Beratungsmöglichkeiten bis hin zu umfassenden Unterstützungsangeboten. Ein Besuch ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
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Den feierlichen Rahmen für das Jubiläum bildet die Festwoche vom 22. bis 26. April unter dem Motto „Wir feiern das Handwerk“. Neben geschichtlichen Rückblicken stehen vor allem die Vielfalt und Zukunftsperspektiven des Handwerks im Mittelpunkt.
125-jähriges Gründungsjubiläum
Die Kammergründung in der Kaiserzeit, zwei verheerende Weltkriege, die NS-Herrschaft, die von Planwirtschaft geprägte DDR-Zeit, die friedliche Revolution und der Aufbruch in eine neue Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung: Das Nord- und Mittelthüringer Handwerk hat bewegte und bewegende Zeiten hinter sich, die von der deutschen und internationalen Politik und Wirtschaft geprägt wurden. Vor allem aber ist es nicht wegzudenken aus dem Leben der Menschen. Als Wirtschaftsmacht von nebenan schafft das Handwerk Ausbildungs- und Arbeitsstellen, erleichtert den Alltag der Bürgerinnen und Bürger und schafft einen echten Mehrwert – mit Köpfchen und Händen.
Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt (li.) und Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt (re.)
In diesem Jahr blickt das Nord- und Mittelthüringer Handwerk auf gleich zwei besondere Jubiläen: Die Handwerkskammer Erfurt, als Sprachrohr der Betriebe in der Region, feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Und seit 100 Jahren hat die Handwerkskammer Erfurt ihren Sitz im Gildehaus am Erfurter Fischmarkt, zentral in der Landeshauptstadt Thüringens.
Die beiden Daten werden vom 22. bis 27. April 2025 mit einer Festwoche unter dem Motto „Wir feiern das Handwerk“ begangen, die von zahlreichen interessanten Veranstaltungen – Berufsorientierung über Kammerführungen bis hin zu Seminaren – getragen wird. Ihren Höhepunkt findet die Festwoche am 26. April 2025. Auf den Tag genau, vor 125 Jahren, fand die konstituierende Sitzung im Rathaus statt, anlässlich der Gründung der Handwerkskammer Erfurt, die fortan ihre Arbeit aufnahm. In diesem Jahr kommt die Frühjahrs-Vollversammlung zusammen, um erneut die Weichen für die Zukunft der Betriebe im Kammerbezirk zu stellen.
Die neue Chronik "Handwerk zwischen Tradition und Moderne" der Handwerkskammer Erfurt führt Sie durch die Geschichte der Handwerksorganisation. Sie lässt uns an die spannenden Kapitel erinnern, aber auch wachsen. Wie durch ein Fernglas blicken wir zurück in die Historie und in die Gegenwart, die geprägt ist von einer feinen Balance aus traditionellem Handwerk und neuen, modernen Technologien. Die wertvolle Synergie ist nicht nur eine nette Floskel, sondern mittlerweile überlebenswichtig für die Betriebe, die sich über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte auf dem Markt behaupten.
Wir sind sehr stolz darauf, seit 1900 als starker und verlässlicher Partner an der Seite der Handwerksbetriebe wahrgenommen zu werden. Tagtäglich setzen wir unsere Energie in der Aus- und Weiterbildung des Handwerkernachwuchses, in der Beratung von Unternehmen und in der Interessenvertretung ein. Damit das Handwerk auch in Zukunft erfolgreich Geschichte schreiben kann.
Stefan Lobenstein
Präsident der Handwerkskammer Erfurt
Thomas Malcherek
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt
Geschichten aus dem Handwerk
Handwerkerinnen und Handwerker aus verschiedenen Generationen erzählen ihre ganz persönlichen Geschichten und Erfahrungen – diese Erzählungen spiegeln nicht nur die Veränderungen im Handwerk wider, sondern auch die Leidenschaft und das Engagement, die dieses Handwerk seit jeher prägen.
Die Geschichten werden im Laufe des gesamten Jubiläumsjahres fortgeführt und regelmäßig veröffentlicht.
Präsidenten der Handwerkskammer Erfurt seit 1900
Kammerpräsidenten seit 1900
Kammerpräsidenten seit 1900
Chronik 125 Jahre – Auszüge
Chronik "Handwerk zwischen Tradition und Moderne" der Handwerkskammer Erfurt
Unter Handwerk versteht man gemeinhin eine selbstständige berufliche Tätigkeit, die in einem durch Tradition geprägten Ausbildungsgang erlernt wird und in einer manuellen, meist mit Handwerkszeug ausgeführten individuellen Arbeit besteht. Der Begriff leitet sich vom althochdeutschen „hantwerc“ her, einer Lehnübersetzung des lateinischen „opus manuum“ für Handarbeit.
Das Handwerk ist fester Bestandteil unseres kulturellen Erbes, die Handwerksgesellenwanderschaft „Walz“ gehört sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Der traditionsbewusste Berufstand hat Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland über Jahrhunderte hinweg geprägt. Die meisten Bedürfnisse, wie Nahrung, Kleidung, Gebrauchsgegenstände und Wohnen, wurden von ihm ebenso befriedigt, wie gehobene Ansprüche.
Historisches Gefäß im Besitz der Handwerkskammer Erfurt
In der Mittelaltermetropole Erfurt, einer der größten und wohlhabendsten Städte des Reiches, war fast das gesamte Spektrum des Handwerks anzutreffen. Die zahlreichen Berufsgruppen waren in Zünften organisiert. Diese regelten Ausbildung, Arbeitszeiten, Preise und Qualität, wehrten aber auch durch den Zunftzwang Konkurrenz ab.
Den mit den Patriziern an der Ratsherrschaft beteiligten neun „großen Zünften“ (Krämer, Bäcker, Lohgerber, Wollweber, Schuhmacher, Schmiede, Kürschner, Fleischer und Schneider) folgten die neun „kleinen Zünfte“ (Weißgerber, Senkler, Büttner, Schilder, Huter, Pergamentmacher, Färber, Heringer und Reußen) und weitere Gruppen.
Auch in anderen Städten des späteren Kammerbezirks, wie den Reichsstädten Mühlhausen und Nordhausen oder Suhl als bedeutendem Zentrum des Waffenhandwerks, gab es eine breite Handwerkerschaft.
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historische Innungslade der Bäckerinnung
Kammergründung und Kaiserzeit 1900–1918
Deutschland wandelte sich nach der Gründung des Kaiserreiches 1871 endgültig vom Agrarland zu einer der führenden Industrienationen. Bis 1914 wuchs die Bevölkerung von 41 auf 65 Millionen.
Auch in Thüringen zeigte sich dies im Anwachsen der Städte. Schlaglichtartig deutlich machte das die rapide Entwicklung Erfurts von der Mittelaltermetropole zum modernen Industriezentrum.
1871 zählte die preußische Festungsstadt 44.000 Einwohner, am 22. Mai 1906 begrüßte man mit dem Sohn von Fleischermeister Wilhelm Mund bereits den 100.000. Einwohner.
Die 1873 entfestigte Stadt dehnte sich in alle Richtungen aus. Ähnliche Prozesse machten weitere Städte, wie die ebenfalls zu Preußen gehörenden einstigen Reichsstädte Mühlhausen (35.000) und Nordhausen (33.000) durch.
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Milchkännchen aus den 20er Jahren
Weimarer Republik 1918–1933
Der Erste Weltkrieg leitete das „Zeitalter der Extreme“ im 20. Jahrhundert mit zwei verheerenden Weltkriegen und Diktaturen, mit Bürgerkrieg und politisch-gesellschaftlichen Umwälzungen ein.
Die Novemberrevolution 1918 machte aus dem Kaiserreich die Weimarer Republik, aus dem Königreich den Freistaat Preußen. Der Kammerbezirk Erfurt blieb hierbei unverändert. Trotz intensiver Reichsreformdebatten nach dem Ende der Monarchien kam es zu keinem „Großthüringen“ im heutigen Sinne.
Zwar bildete sich aus den acht Kleinstaaten 1920 der Freistaat Thüringen mit der Hauptstadt Weimar, der Regierungsbezirk Erfurt verblieb jedoch bei Preußen. Hierfür hatten sich neben der Regierung in Berlin auch bürgerlich-gewerbliche Schichten vor Ort energisch ausgesprochen, da man sich im großen Kernstaat des Reiches bessere Rahmenbedingungen als im neuen „Kleinthüringen“ versprach.
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Roland auf dem Dachgiebel des Hauses „Zum Breiten Herd“
100 Jahre Gildehaus 1925 – 2025
Die bewegten anderthalb Jahrzehnte der Weimarer Republik brachten für die Handwerkskammer Erfurt neben vielen Herausforderungen auch eine nachhaltige Verbesserung ihres Arbeitsumfeldes.
Mit dem Erwerb der Häuser „Zum Breiten Herd“ und „Zum Stötzel“ am Fischmarkt 1925 schuf man sich einen repräsentativen Hauptsitz in bester Innenstadtlage. Er firmierte rasch als „Gildehaus“, zurückgehend auf den oft synonym für die Handwerker-Zünfte verwandten Begriff der Gilde.
Das neue „Rathaus des Handwerks“ schien ein positives Signal am Beginn der „Goldenen Zwanziger“ zu sein. Aber auch nach dem Scheitern dieser Hoffnungen in der Weltwirtschaftskrise und über die beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts hinweg konnte die Kammer jenen Symbolort des soliden Handwerks mit großem Verantwortungsgefühl gegenüber dem kulturhistorischen Erbe erhalten.
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Offizielles Abzeichen von 1933: „Gib deine Aufträge dem Handwerk Erfurt 1933“
Drittes Reich 1933 – 1945
Das Dritte Reich ist gekennzeichnet durch die rasche Gleichschaltung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.
Teils mit brutaler Gewalt gegen politische Gegner, teils mit der Propaganda einer harmonischen nationalen Volksgemeinschaft gelang es dem am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannten Adolf Hitler und seiner NSDAP, eine von breiten Schichten der Bevölkerung getragene rechtsradikale Diktatur zu errichten.
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Symbol der Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) in der DDR
SBZ- und DDR-Zeit 1945/49 – 1990
Mit Kriegsende am 8. Mai 1945 wurde Deutschland in vier Besatzungszonen der Siegermächte geteilt. Aus der sowjetischen Zone mit Thüringen ging 1949 die DDR als sozialistischer Teilstaat hervor. Zunächst schien sich wieder eine eigenständige Handwerkskammer Erfurt bilden zu können. 1946 schuf die Sowjetische Militärregierung jedoch eine Handwerkskammer Thüringen mit Sitz in Weimar. Deren Bezirk entsprach dem erstmals gebildeten Land Thüringen einschließlich des Regierungsbezirks Erfurt.
1948 rückte Erfurt anstelle Weimars zur Landeshauptstadt und 1949 zum Sitz der Handwerkskammer auf – das Gildehaus war jetzt die Zentrale für ganz Thüringen mit seinen 48.000 Handwerksbetrieben.
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Roboterarm im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Erfurt
Bundesrepublik seit 1990
Friedliche Revolution in der DDR und deutsche Wiedervereinigung 1989/90 waren auch ein Neubeginn für die Handwerkskammer. Im November 1989 forderten Erfurter Handwerker in der „Fischbacher Erklärung“ eine demokratische Erneuerung und der Vorstand unter Mikolajcak trat zurück.
Am Ende des emotionalen „Wende-Herbstes“ stand die Neuwahl des Vorstandes unter dem wieder frei gewählten Präsidenten Wolfgang Bachmann am 20. Dezember 1989 im Gildehaus – Erfurt war damit Vorreiter für die ganze DDR.
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Die letzten 25 Jahre | Highlights 2000 – 2025
Die letzten 25 Jahre, Highlights 2000 – 2025
... Sehen und lesen Sie die Jahre 2001 bis 2024 in der Chronik 125 Jahre – zum Blättern.
Die letzten 25 Jahre, Highlights 2000 – 2025
Meisterbriefe 1920 – 2025
Meisterbriefe 1920 - 2025
Chronik 125 Jahre – zum Blättern
Die Chronik "Zwischen Tradition und Moderne" 125 Jahre Handwerkskammer Erfurt | 100 Jahre Gildehaus wird am 23. April 2025 im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen veröffentlicht. Sie finden die komplette Chronik dann an dieser Stelle zum Blättern und Lesen.
Chronik 125 Jahre Handwerkskammer Erfurt, Umschlag
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Blick zurück in die Historie und in die Gegenwart!